César Franck: »Die Seligpreisungen« | Projekt 2014

Konzertplakat: César Franck: »Die Seligpreisungen«

Termine

Sonnabend, 18. Oktober 2014, 18 Uhr, Marktkirche Hameln
Sonntag, 19. Oktober 2014, 17 Uhr, Marktkirche Hameln

Mitwirkende

Hanna Zumsande (Hamburg), Sopran
Cordelia Katharina Weil (Darmstadt), Mezzo-Sopran
Wiebke Lehmkuhl (Berlin), Alt
Sang-Jun Lee (Brüssel), Tenor
Noriyuki Sawabu (Stralsund), Tenor
Andreas Scheibner (Dresden), Bass
Gotthold Schwarz (Leipzig), Bass
Raimonds Spogis (Karlsruhe), Bass

Hamelner Kantorei an der Marktkirche
göttinger vokalensemble
Nordwestdeutsche Philharmonie

Leitung: Hans Christoph Becker-Foss

zusätzliche Informationen

Der Komponist Cesar Franck

1879, elf Jahre nach dem „Deutschen Requiem“ von Brahms, vollendete César Franck sein Hauptwerk, an dem er zehn Jahre gearbeitet hatte: das Oratorium „Les Béatitudes“ – ‚Die Seligpreisungen‘. Franck, Pariser Komponist belgischer Herkunft, Kompositionslehrer von Claude Debussy, ist der bedeutendste Schöpfer romantischer französischer Orgelmusik. Francks Schaffen umfasst zudem nie aufgeführte großartige Opern, hochkarätige Kammermusik und wunderbare Orchesterwerke. Die von Liszt erfundene „Symphonische Dichtung“ führte Franck in Frankreich zu einem Höhepunkt des Genres. Seine Musik bewegt sich durchgehend auf höchstem Niveau mit nie versiegender Inspiration. Es ist tragisch, dass viele Kostbarkeiten seines Schaffens so gut wie unbekannt sind – so auch „Les Béatitudes“.

Der Chor steht im Mittelpunkt

Das zweistündige spätromantische Opus ist der gewichtigste französische Beitrag zum Thema Oratorium. Trotz großer Solisten-Besetzung: „Les Béatitudes“ ist ein ausgesprochenes Chorwerk. Der einzige Solo-Satz, eine Tenor-Arie, bildet die Mitte des Werkes. Überraschend und immer wieder fesselnd ist das Gegenüber von volksliedhaften Szenen und hymnischen, lyrischen und dramatischen Episoden. Die verklärten Satzschlüsse sind ein Wunder an Schönheit.

«LES BÉATITUDES»:
ein großartiges Oratorium über die Bergpredigt

Acht Solisten, zwei Chöre und ein großes Orchester benötigt Franck für den Prolog und acht Meditationen über die Seligpreisungen Jesu aus der Bergpredigt. Jedem der acht Jesusworte wird eine beispielhafte dramatische Szene vorgestellt, der dann die Verkündigung der jeweiligen Seligpreisung durch die „Stimme Christi“ folgt. Das Gegenüber der Chöre „der Erde“ und „des Himmels“ sorgen immer wieder für Spannung. Erregender Höhepunkt ist die Eskalation in den beiden letzten Sätzen, die vom Wirken des Satans, des Anstifters zu allem Bösen, berichten und von der Wankelmütigkeit des Menschen. Erst Maria, die Mutter Jesu, vermag Satans verhängnisvolle Verführungskünste wirkungslos zu machen. Der überwältigende Engels-Hymnus am Schluss inspirierte Gustav Mahler zum emphatischen Finale seiner „Symphonie der Tausend“. Francks Vorbilder: Bach’sche Kontrapunktik und Fugenkunst, Brahms’ „Deutsches Requiem“, die Tonsprache des späten Wagner, von Bruckner und Verdi – doch auch Offenbachs Barcarole aus „Hoffmanns Erzählungen“ gehört dazu… Der Komponist schweißt diese heterogenen Einflüsse zu seiner unverwechselbaren Tonsprache zusammen. Hinter allem aber steht Francks unerschütterlicher Glaube an die Geborgenheit in Gott und das ewige Leben in paradiesischer Seligkeit. Dies kennzeichnet und erklärt die faszinierende Wirkung des zutiefst anrührenden Werkes!

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