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GVE-Artikel: In eigener Sache: Das GVE und die Pandemie

In eigener Sache: Das GVE und die Pandemie

Wie fast alle freien Chöre und Ensembles hatte das göttinger vokalensemble in besonderem Maße unter der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Auflagen zu kämpfen. Konzerte mussten abgesagt werden (besonders traurig: unser geplantes Konzert mit der Dvorak-Messe und dem Duruflé-Requiem im vergangenen Frühjahr, mit Solisten, großer Orgel und Orchester), Chorproben durften zunächst nur draußen, später gar nicht mehr stattfinden und auch die Pflege des Vereinslebens war nicht mehr wie gewohnt möglich.

Getroffen hat uns und unseren Dirigenten vor allem auch der offenbar geringe Stellenwert von Kunst und Kultur in der Gesellschaft, etwa im Vergleich zur produzierenden Industrie und sonstigen Wirtschaftszweigen. Selbstverständlich ist klar, dass COVID-19 allen Mitgliedern der Gesellschaft seinen Tribut abgefordert hat und Solidarität gefragt war. Aber die Enttäuschung, dass in der politischen Sphäre (v.a. Bund und Länder) Belange der Kunst und Kultur, ebenso wie die der Bildung, permanent und meist entschädigungslos gegenüber anderen Interessen zurückzustehen hatten, bleibt.

Nun war die Kultur schon immer ein Bereich, der nach wirtschaftlichen Maßstäben nicht als wertschöpfend gilt. Sie hat sich nie finanziell selbst getragen, sondern war immer schon ein Teil der Gesellschaft, den man sich hat „leisten müssen“ und „leisten wollen.“ Gesellschaftlicher Reichtum bemisst sich insofern keinesfalls rein monetär: so zählt ja auch insbesondere die „Chormusik in deutschen Amateurchören“ seit dem Jahr 2015 zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe, das es wert ist, explizit benannt und auch weitergetragen zu werden.

Trotz all dem war es – auch schon vor COVID-19 – für kleine Chöre ohne institutionellen Background nicht einfach, die Kontinuität in der Chorarbeit, die Qualität der Arbeit, die Pflege des Repertoires, etc., ohne monetäre Zuschüsse aufrecht zu erhalten. Die meisten der nun aufgelegten Fonds und Hilfsprogramme richten sich nun eben nicht an Chöre wie unseren oder vergleichbare Ensembles. Etwas pauschal formuliert hat das u.a. folgende Gründe: Institutionell gefördert werden seit etlichen Jahren vor allem viele Arten von sehr prestige-trächtigen „Leuchtturmprojekten“, „innovative“, große und vermarktbare Formate, scheinbar „einzigartige Kulturevents“, etc. pp. Die konsequente und wichtige Unterstützung der „Basisarbeit“ vor Ort, auch die der Nachwuchsarbeit oder eben auch einfach der Pflege eines bestimmten Repertoires, fehlt oft.

Förderanträge, die das göttinger vokalensemble für seine Arbeit gestellt hat, waren mit Bezug auf die Corona-Zeit zumeist erfolglos. Lediglich lokal sah und sieht das etwas anders aus: Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich bei der Göttinger Kulturstiftung bedanken, ohne deren Förderung unsere Konzerte vergangenen Herbst (Open-air, reduziertes Publikum, hoher technischer Aufwand), nicht zu realisieren gewesen wäre. Außerdem bei der Stadt Göttingen, die uns in Bezug auf Erteilung von Genehmigungen und Unterstützung bei der Organisation von Konzertörtlichkeiten immer unterstützt hat.
Ebenso möchten wir uns bei Ihnen bedanken, dass Sie zu unseren Konzerten kommen und über die Zahlung der Eintrittspreise diese Konzerte mit ermöglichen! Und nicht zuletzt gibt es auch noch Freunde und fördernde Mitglieder unseres Chores: das göttinger vokalensemble ist ein eingetragener Verein mit dem Status der Gemeinnützigkeit. Man kann dem göttinger vokalensemble e.V. nicht nur als aktiv-singendes Mitglied, sondern auch als förderndes Mitglied beitreten. Falls Sie daran Interesse haben, sprechen Sie uns gerne an! Auch über einmalige oder zweckgebundene Spenden an den Chor (steuerlich absetzbar, Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden) freuen wir uns sehr!
Diese können erfolgen an: goettinger vokalensemble e.V.
IBAN: 82260500010052307212
BIC: NOLADE21GOE.

Bleiben Sie uns gewogen!
Ihr göttinger vokalensemble

weiterführende Links

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